no sanctuary ...
Aktualisiert: 17. Sept. 2019

Um es ganz offen zu schreiben: ich bin keine Profiköchin. Ich koche gerne, aber auch nicht immer und manchmal stehe ich minutenlang regungslos und völlig genervt vor der Fleischtheke, in der Hoffnung mich irgendwie von der schönsten Wurstsorte inspirieren zu lassen.
Nichts desto trotz (und wenn meine astrologische Laune es zulässt) greife ich gerne zu verschiedenen und leckeren Rezepten, immer in der Überzeugung, dass das Auge mitessen sollte.
Meine Küche ist keine heilige Stätte, ist relativ klein und unbedeutend, bis auf Ofen, Kühlschrank und Spülmaschine sind die gängige Geräte durchschnittlich und decken vor allem den täglichen Gebrauch. Es sind sehr einfache Dinge, über die wir alle verfügen. Die einzige Zauberformel in dieser legeren Form der Auseinandersetzung mit mir selbst ist die Liebe, die ich meiner "Création" hingebe.
Was ich hier präsentiere, wird wohl manche Profis mit Entsetzen füllen, vielleicht sogar aufregen. Mir und meiner Familie hat es jedenfalls geschmeckt. Einfachheit ist in diesem Fall die Antwort auf alle Fragen, zumal mit diesem Gericht dürfte man auch als Laie eine bella figura machen. Primär ist die Auswahl der Produkte und wie immer ist nachwürzen eine persönliche Angelegenheit.
Kurz und schmerzlos? Hier das Rezept:
Zubereitung: 20 min
Garzeit: 20/30 min
Insgesamt: 50 min + 45 min (Marinade)

600 gr Schweinefilet
100 Gramm Speck
400g Weintrauben, kernlos, grün oder blau
1 Glas Rotwein (Topporosso Umbria)
1 Zweig Rosmarin
1/2 Knoblauchzehe
1/2 Lorbeerblatt
Olivenöl extra vergine (Terre Rosse)
Salz
Pfeffer
Das Filet kurz kalt abwaschen, abtupfen, Speckscheiben dachziegelartig nebeneinander legen, das Filet
umwickeln. Möglichst mit Küchengarn befestigen. Den Wein in eine Schüssel einschenken (ein halbes Glas Topporosso aus Umbrien dürfte reichen), das abgetupfte Fleisch in die Marinade geben und mit Rosmarin und Knoblauch würzen.
(Ich lasse das Fleisch etwa 45 Minuten bis zu 1 Stunde marinieren, dabei wende ich es 2-3 Mal.)
Anschließend das Filet abtropfen lassen und in einer Pfanne im heißen nativen Olivenöl Extra ("Terre Rosse") rundherum scharf anbraten.
Bratensaft nicht entsorgen!
Das Filet in eine Backform geben, wieder etwas Olivenöl, Pfeffer und eine leichte Prise Salz hinzufügen. Nicht vergessen: der Bacon bringt ja auch noch Salz mit, also nicht mit dem Würzen übertreiben!
Jetzt für ca. 20 min. das Fleisch in den Ofen geben.
20 Minuten bei 150 ° sollten reichen.
Übrigens, mit einem Küchen-/Bratenthermometer lässt sich der Gargrad anhand der Kerntemperatur ganz leicht bestimmen und es gibt beim Aufschneiden keine nervigen Überraschungen mehr.
Ich persönlich mag das Filet lieber leicht rosa, meine Kinder nicht. 😉
Die Marinade filtern, zum Bratensaft geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Trauben einrühren und ganz kurz mit erhitzen. Das Lorbeerblatt nicht vergessen.
Das Fleisch in Tranchen schneiden und mit der Soße anrichten.
Bei mir gibt es dazu Reis, Ciabatta und einen guten Rotwein. Denkbar wären aber auch Rosmarinkartoffeln.
Nun...
Wie bereits erwähnt, bin ich keine Profiköchin. Auf mein Kochzeugnis würde wahrscheinlich etwas wie "stets bemüht" stehen, dennoch, um es mir einem Sprichwort zu sagen, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Und bei herrlichen Zutaten schmeckt so oder so...
In diesem Sinne Guten Appetit!
https://www.instagram.com/antonella_k8/